Patrozinium der Pfarrkirche von Oberhofen

Die 14 Nothelfer, besonders der hl. Blasius

Die 14 Nothelfer sind eine Gruppe von Heiligen, die vom glŠubigen Volk seit alter Zeit besonders vertrauensvoll angerufen werden, weil sie sich in bedrŠngter Lage und Not sich oft als besonders wirksame FŸrsprecher am Throne Gottes erwiesen haben.

Zu diesen 14 Nothelfern gehšren:

1.    Der hl. Achatius aus Kappadokien in Kleinasien, der im ršmischen Heer als Soldat gedient hatte (Fest: 8. Mai oder 22. Juni). Nach der †berlieferung ist er unter Kaiser Hadrian (117 – 138) mit vielen anderen Soldaten, die Christen geworden waren, gemartert worden. Manchmal wird er mit einem Dornstrauch in der Hand dargestellt, durch den er nach der Legende zerfleischt worden ist; manchmal wird er mit einer Dornenkrone dargestellt oder auch mit einem gro§en Kreuz, weil er zuletzt auch noch gekreuzigt worden sein soll. Er wurde vor allem als Patron gegen die Todesangst verehrt und angerufen.

2.    Der hl. Abt €gidius (um 650 – 721). Er war Vorsteher eines von ihm gegrŸndeten Klosters in der Provence. Vorher ist er Einsiedler gewesen. Der Westgotenkšnig Wamba soll ihn mit einer Hirschkuh entdeckt haben. Darum wird der hl. €gidius mit einer Hirschkuh oder einem Reh dargestellt, das von einem Pfeil des JŠgers getroffen ist. Er gilt als Schutzpatron gegen Kopfweh, Aussatz und Pest (Fest am 1. September).

3.    Die hl. Jungfrau und MŠrtyrin Barbara. Sie war nach der Legende die Tochter eines Heiden in Nikomedien (jetzt Ismid, šstlich von Konstantinopel) und wurde von dem um sie Šngstlich besorgten Vater in einen Turm eingesperrt; wurde dort aber von einer christlichen Sklavin im christlichen Glauben unterwiesen und getauft. Als Christin wurde sie vom eigenen Vater dem heidnischen Richter ausgeliefert und starb unter Maximinus Daja 306 einen qualvollen MŠrtyrertod (Fest am 4. Dez.). Sie wird als vornehmes MŠdchen mit Kelch und Hostie dargestellt, weil ihr ein Engel die hl. Wegzehrung in den Kerker gebracht hat und weil sie Patronin fŸr einen seligen, wohlversehenen Tod  ist. Auch mit einem Schwert wird sie dargestellt, weil sie enthauptet wurde. Auch mit einem dreifenstrigen Turm wird sie dargestellt, weil durch die drei Fenster des Turmes, worin sie der Vater eingesperrt hatte, die erleuchtende Gnade des dreifaltigen Gottes dennoch Eingang fand und sie  Christin wurde.

4.    Der hl. Blasius, Bischof und MŠrtyrer (3. Februar). Er war Bischof von Sebaste im šstlichen Kleinasien (dem heutigen Siwas) und wurde um 316 gemartert. Er wird mit einer brennenden Kerze, bzw. mit zwei einander Ÿberkreuzenden Kerzen in der Hand dargestellt. Eine Frau brachte ihm nach der Legende Speise und Licht in den dunklen Kerker. Er gilt als der Patron gegen Halsleiden, weil er nach der Legende im Kerker einen Knaben heilte, der durch eine FischgrŠte dem Ersticken nahe war. Darum wird ja heute noch der Blasius-Segen mittels zweier geweihter Kerzen in Kreuzesform erteilt.

5.    Der hl. Christophorus, MŠrtyrer unter Decius 250 (25. Juli). Der ãRiese als ChristkindtrŠgerÒ gehšrt zu den populŠrsten Heiligen des Moren- und des Abendlandes. Er soll vor seiner Bekehrung zum Christentum Opherus gehei§en haben. Er, ein Riese an Gestalt, wollte nur dem MŠchtigsten dienen. Ein Kind, das er einst bei Nacht durch einen Fluss ans andere Ufer trug, wurde zunehmend schwerer und schwerer, bis der Riese zu ihm sprach: Kind, du bist mir so schwer, als trŸge ich die ganze Welt. Es war Christus, der zu ihm sagte: Du trŠgst nicht nur die Welt, sondern auch den, der die Welt erschaffen hat. Dabei drŸckte Christus den Riesen unter das Wasser und spendete ihm so selber die Taufe und gab ihm den Namen Christophorus, ChristustrŠger. Er gilt als Patron gegen jŠhen und unbu§fertigen Tod.

6.    Der hl. Cyriacus, MŠrtyrer (8. August). Sein Name von Kyrios = der Herr; Kyriakos = dem Herrn gehšrig. Er wurde in Rom unter Kaiser Diokletian um 309 gemartert. Er wird gerne als Diakon dargestellt, oft mit einem gefesselten Drachen, der den Teufel darstellt, weil er als Diakon aus Besessenen bšse Geister ausgetrieben hat. Auch mit Geld in der Hand hat man ihn dargestellt als Hinweis darauf, dass er als Diakon den Armen mit Geldspenden half. Er gilt als Patron gegen Anfechtungen durch den Teufel, vor allem in der Todesstunde.

7.    Der hl. Dionysius, Bischof und MŠrtyrer (9. Oktober). Er war der erste Bischof von Paris. Zusammen mit sechs anderen Bischšfen wurde er vom hl. Papst Fabian um 250 von Rom nach Gallien gesandt. In der nŠchsten Christenverfolgung erlitt er mit dem Priester Rusticus und dem Diakon Eleutherius den Martertod. Er wird als Bischof mit abgehauenem Kopf in der Hand dargestellt, weil er nach der Legende von Montmartre in Paris selber seinen Kopf zur BegrŠbnisstŠtte in St. Denis getragen haben soll. Er gilt als Patron gegen Kopfschmerzen und gegen Tollwut.

†bersehen wir nicht, dass die durch Enthauptung hingerichteten MŠrtyrer eigentlich alle symbolisch ihre HŠupter in den HŠnden tragen; sie haben an sich das wahr gemacht, was der erste MŠrtyrer, der durch Enthauptung sein Leben lassen musste, der hl. Johannes der TŠufer gesagt hat: ãEr (Christus) muss wachsen, ich aber muss abnehmen!Ò

8.    Der hl. Erasmus, Bischof und MŠrtyrer (2. Juni). Er war Bischof von Antiochien in Syrien, soll aber bei Gaeta (zwischen Rom und Neapel) um 450 auf besonders grausame Weise gemartert worden sein, indem man ihm seine GedŠrme auf einer Winde aus dem Leib herauswand. Er gilt als der Patron gegen Unterleibskrankheiten, gegen Kolik und KrŠmpfe.

9.    Der hl. Eustachius, MŠrtyrer (20. Sep.). Nach der Legende war er General zur Zeit des Kaisers Trajan (98-117). AnlŠsslich einer Jagd habe er einen  Hirsch verfolgt, in dessen Geweih auf einmal sich leuchtend das Zeichen des Kreuzes gezeigt habe. Mit seiner Frau und seinen beiden Sšhnen habe er sich darauf taufen lassen und habe fŸr seine Treue zu Christus den MŠrtyrertod erlitten. Er wird als Ritter oder JŠger dargestellt mit einem Hirsch, der zwischen dem Geweih ein leuchtendes Kreuz hat. Er gilt als Patron in allen schwierigen und verzweifelten Lebenslagen, vor allem auch bei traurigen Familienschicksalen.

10. Der hl. Georg, MŠrtyrer (23. April). Er war Soldat im ršmischen Heer und wurde um 303 in der Verfolgung unter Kaiser Diokletian gemartert. Wegen seines tapferen Kampfes fŸr das gute und gegen das Bšse wird ihm nach der Legende ein Kampf mit einem Drachen zugeschrieben. So wird er gerne dargestellt: als jugendlicher Ritter, auf einem Schimmel, mit wei§er Fahne (darauf ein rotes Kreuz), den Drachen bekŠmpfend. Er gilt als Patron gegen Pest und Schlangenbiss, gegen Fieber und Geschlechtskrankheit, weil man diese mit Recht auf den bšsen Geist der Unreinheit zurŸckfŸhrte.

11. Die hl. Katharina von Alexandrien, Jungfrau und MŠrtyrin (25. Nov.). Nach der Legende besiegte die hochgebildete erst 18jŠhrige Jungfrau in Alexandrien die fŸnfzig vom Kaiser Maximin (307 – 313) bestellten heidnischen Philosophen in einer Diskussion Ÿber den christlichen Glauben, den sie tapfer verteidigte . Daraufhin sollte sie gerŠdert werden. Auf ihr Gebet hin zerbrach aber das Rad. Schlie§lich wurde sie enthauptet. – Sie wird mit einem zerbrochenen Rad dargestellt, das mit Zacken versehen ist, auch mit einem Schwert und mit einem Buch als Hinweis auf ihre Gelehrsamkeit. Sie gilt als Schutzpatronin gegen Zungenkrankheiten und Kopfschmerzen und fŸr Beharrlichkeit bis zum Tod.

12. Die hl.  Margareta, Jungfrau und MŠrtyrin (20. Juli). Sie stammte aus Antiochien in Pisidien (SŸdkleinasien); der Legende zufolge wurde sie von ihrem heidnischen Vater versto§en, in der dioklet. Verfolgung (307) gemartert und enthauptet... sie wird dargestellt mit einem Drachen, dem Sinnbild des Teufels, den sie mit dem Kreuzzeichen besiegt haben soll. Sie gilt als Schutzpatronin gegen Gesichtskrankheiten und Wunden.

13. Der hl. Pantaleon, MŠrtyrer (27. Juli): nach der Legende war er der Sohn eines heidnischen Vaters und einer Christin in Nikomedien (jetzt Ismid, šstlich von Konstantinopel); er wurde Arzt, schlie§lich Leibarzt des Kaisers Maximian. Von einem Priester wurde er zum Christentum bekehrt. Von Berufskollegen aber wegen seines Glaubens angeklagt, nach wunderbar erduldeten Martern an einen …lbaum gebunden und enthauptet.

Er wird dargestellt im langen Arztmantel, an einen …lbaum gebunden, die HŠnde aufs Haupt genagelt, ein Nagel durch beide HŠnde in den Kopf getrieben, bisweilen mit einem ArzneiflŠschchen in der Hand. Er gilt als Patron gegen Kopfweh und Auszehrung, Patron der €rzte und Hebammen.

14. Der hl. Vitus (15. Juni), MŠrtyrer unter Diokletian um 303. Er stammte nach der Legende aus einer reichen sizilianischen Familie und entfloh mit 7 Jahren zusammen mit seinem Erzieher und seiner Amme dem heidnischen Vater, der ihn zum Glaubensabfall zwingen wollte, nach Lukanien in Unteritalien. Er wurde in einen Kessel mit siedendem …l geworfen, aber daraus wunderbar errettet; schlie§lich wurde er zu Tode gequŠlt. Er wird als Kind in einem …lkessel oder mit einem kleinen Kessel in der Hand dargestellt. Er gilt als Patron gegen Fallsucht, gegen Blindheit und Augenkrankheiten, gegen Fraisen und Hysterie, fŸr Bewahrung der Keuschheit.

 

Unter den 14 Nothelfern sind bis auf einen (Abt €gidius) alle Ÿbrigen MŠrtyrer, Blutzeugen, die fŸr ihre Treue zum christlichen Glauben ihr Leben gelassen haben; und es sind MŠrtyrer aus den verschiedensten StŠnden:

 

3 Bischšfe:

der hl. MŠrtyrer-Bischof Blasius,

der hl. MŠrtyrer-Bischof Dionysius,

der hl. MŠrtyrerbischof Erasmus

 

1 Diakon:

der hl. Cyriacus

 

4 Soldaten:

der hl. Eustachius, der sogar General war,

der hl. Georg,

der hl. Achatius,

der hl. Christophorus

 

1 Arzt:

der hl. Pantaleon

 

1 Knabe:

der hl. Vitus

 

3 hl. Jungfrauen:

die hl. Barbara,

die hl. Katharina,

die hl. Margaretha

 

Der Zeit nach stammen die meisten dieser MŠrtyrer aus der Zeit des grausamen Kaisers Diokletian, unter dem die Christen wohl am hŠrtesten verfolgt worden sind. Wir wollen aber nicht Ÿbersehen, das es zu allen Zeiten, in allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte MŠrtyrer gegeben hat, bis herauf in unsere Zeit. Ergreifend ist da einer der letzten Rundbriefe, den der hochverdiente Speckpater Werenfried van Straaten ausgeschickt hat.

Da schreibt er von den um ihres Glaubens willen verfolgten BrŸdern im Osten, die wir heute so leicht vergessen:

 

Wie steht es mit unserer Treue zum Glauben und zur Kirche? Wie steht es mit unserer Opferbereitschaft, wenn wir aus Liebe zu Gott, aus Liebe zu Christus auf etwas verzichten sollen, um ein Leben aus dem Glauben zu fŸhren?

Heute sind so viele innerhalb und au§erhalb der Kirche darauf aus, das Licht des Glaubens bei sich und anderen auszulšschen, statt die Fackel hochzuhalten in dieser Zeit der Glaubensverwirrung und des Glaubensabfalls. So manche sind, durch den materiellen Fortschritt und Wohlstand geblendet, in Gefahr, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchten will, nicht mehr zu beachten und nicht mehr zu achten. Heute gibt es unter den Katholiken, und zwar nicht nur in den Reihen der Laien, sondern auch der Geistlichen Geblendete und sogar Verblendete, die sich nicht mehr vom Licht des wahren Glaubens fŸhren und leiten lassen, sondern den Irrlichtern des verworrenen Zeitgeistes nachrennen.